Montag, 6. Juni 2016

Aloe Vera - moderner Humbug oder uraltes Heilmittel?

Aloe Vera - Geldschneiderei oder bewährt?

Aloe Vera ist in aller Munde. Doch die Frage ist: Was steckt dahiner? Geldschneiderei mit modernem Marketing oder ehrliche Naturheilkunde? Finden Sie es heraus...

Aloe Vera - was ist das eigentlich?

Botanisch betrachtet gehört die Aloe vera zu den Sukkulenten. Das sind sog. saftreiche Pflanzen (von lat. suculentus), die viel Flüssigkeit speichern können. Je nach dem, wo das Wasser gespeichert wird, unterscheidet man zwischen Blatt-, Stamm- und Wurzelsukkulenten. Die Aloe vera gehört zu den Blattsukkulenten. Sie wird der Familie der Grasbaumgewächse zugeordnet.

Inzwischen kennt man über 350 verschiedene Aloen-Gewächse, es sind jedoch nur wenige davon auf ihre Wirkung hin erforscht. Besondere Berühmtheit erlangte die Aloe vera - was so viel bedeutet wie die "wahre Aloe". Der vollständige Name lautet "Aloe vera barbadensis Miller". Manchmal wird sie auch als "Aloe vera arborescens" oder "Aloe linné" bezeichnet.

Aloe Vera PflanzeIn der Mitte der Pflanze wächst ein leuchtend gelber, kräftiger Blütenstand senkrecht gen Himmel. Die
fleischigen, starken Blätter wachsen in alle Himmelsrichtungen. Sie haben feine, scharfe Dornen.

Aloe vera wächst in tropischen und subtropischen Gebieten, vor allen in wüstenähnlichen Geländen.
Heute gibt es große Aloe vera Plantagen in zahlreichen Ländern, darunter Mexiko, Australien, Indien, aber auch in Spanien und auf den Kanaren. Hier wachsen Millionen Pflanzen in Reihen nebeneinander. Geerntet wird zwei- bis viermal pro Jahr.

Verwendet werden nur die äußeren, safthaltigen Blätter. Diese werden von Hand geerntet.

Geschichte der Aloe Vera 

Um es vorweg zu nehmen: Aloe vera ist keine neue Erfindung. Bereits 2.500 bis 3.000 vor Christus haben Sumerer auf Tontafeln erste Hinweise auf Aloe vera gegeben. Auch im alten Ägypten findet man in den Hieroglyphenschriften Erwähnungen der Heilpflanze. Man bezeichnete sie als "Pflanze der Unsterblichkeit". An der Universität Leipzig wird ein altes Arzneimittelbuch aus Ägypten aufbewahrt, aus dem bis heute zwölf Aloe vera Rezepte entziffert werden konnten - das sog. "Eber'sche Papyrus" (ca. 2.000 bis 1.000 v.Chr.).

Nofrete und Cleopatra sollen auf die verschönernde Wirkung der Aloe vera geschworen haben. Der Legende nach soll auch Alexander der Große ((356-323 v. Chr.) selbst durch Aloe geheilt worden sein und auf seinen Feldzügen immer Aloe vera Pflanzen mitgeführt haben, um Verwundungen seiner Soldaten schneller heilen zu können.

Im sechsten Jahrhundert vor Christus war Aloe vera bereits in Persien für seine abführende Wirkung bekannt und wurde gezielt z.B. bei Darmbeschwerden eingesetzt. Über Persien gelangte die Aloe vera wahrscheinlich nach Indien, wo sie Einzug in die ayurvedische Medizin hielt.

Aus der Zeit um 75 n.Chr. stammt ein mehrbändiges Arzneitmittelbuch des Griechen Dioskorides, in dem er über 800 Krankheiten und deren Behandlung beschreibt. Er empfahl die Aloe vera u.a. zur Behandlung von Wunden, bei Magen-Darm-Problemen, bei Haarausfall, kopf- und Gelenkschmerzen und Hämorrhoiden. Von ihm stammt auch die älteste, bislang erhaltene Zeichnung der Aloe vera.

Im zehnten Jahrhundert n.Chr. brachten die Kreuzritter die Aloe Vera Pflanze mit nach Spanien, wo sie ein hervorragendes Klima fand und prächtig gedieh.

Hildegard von Bingen, die im 12. Jahrhundert n.Chr. lebte und deren Lehren als Heilerin heute nach praktiziert werden, verwendete Aloe vera bei Fieber und als Abführmittel.

Als Christoph Columbus Amerika entdeckte und eine Aloe Vera Pflanze an Bord hatte, war sie als Heilpflanze bei den Indianern längst bekannt. Verbrennungen und Entzündungen wurden damit schon seit hunderten Jahren geheilt. Im 17. Jahrhundert brachten dann Jesuitenpadres die Pflanze nach Südmerika und Mexiko.

Die wahrscheinlich erste Aloe Vera Farm ließ das britische Königshaus im 18. Jahrhundert in der Kolonie Barbados errichten. Hier wurde wahrscheinlich erstmals der Saft eingedickt und transportfähig gemacht.

In den USA wird die Aloe Vera schon lange für ihre gesundheitsfördernde Wirkung eingesetzt. In den 30er bis 60er Jahren des 20. Jahrhunderts haben zahlreiche Studien die Wirkung der Pflanze bei Verbrennungen untersucht und bestätigt. Als der amerikanische Pharmazeut Rodney Stockton Ende der 50er Jahre ein Verfahren zur Haltbarmachung des Aloe Vera Gels entwickelt hatte, setzte eine größere Vermarktung der Pflanze ein.

Doch erst in den 70er und 80er Jahren fand die Pflanze in der Kosmetikindustrie Westeuropas größere Beachtung. Vor allem die Anwendung als Nahrungsergänzungsmittel ist in Deutschland sogar erst in der jüngsten Vergangenheit verstärkt anzutreffen.

Heute gibt es unzählige Aloe Vera Produkte auf dem Markt und für den Laien ist die Güte nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen.

Aloe vera BlattstückAloe Vera zum Schnäppchenpreis?

Aloe Vera wird heute in vielfältiger Form angeboten - als Creme, als Gel, als Saft etc. Die schonende Herstellung ist aufwendig und arbeitsreich. Der Anbau soll kontrolliert und ohne Dünger erfolgen. Verwendet werden können in erster Linie Pflanzen, die mindestens drei Jahre alt sind, da die Wirkstoffe sonst nicht ihre volle Wirkung entfalten können. Die Blätter müssen geschält und das Gel aus den Blättern herausgelöst und gepresst werden. Dann muss es noch haltbar gemacht und verarbeitet werden.

Meist können Sie schon am Preis erkennen, ob ein Aloe Vera Produkt hochwertig ist und hält, was es verspricht. Qualitativ hochwertige Aloe Vera Produkte werden Sie kaum zum Billig-Tarif finden. Bei sehr preiswerten Produkten gibt es meist Abstriche an der Qualität. Achten Sie beim Kauf von Aloe Vera Produkten auf entsprechende Qualitätssiegel, wie das des IASC (International Aloe Science Council) oder des SGS INSTITUT FRESENIUS.

Selbst einige Produkte, die damit werben, aus 100% Blattgel zu sein, haben unter dem Strich nur einen sehr geringen Aloe-Anteil, selbst wenn reines Blattgel verwendet wurde. Es lohnt sich also immer, genau die Inhaltsangaben zu studieren.

Ein Artikel im Focus bestätigt dies:

http://www.focus.de/finanzen/news/21-produkte-von-rossmann-und-dm-getestet-test-zeigt-sie-sollten-im-drogeriemarkt-keine-aloe-vera-produkte-kaufen_id_7039716.html

Fazit

Aloe Vera ist eine Jahrhunderte, wenn nicht gar Jahrtausende, alte Heilpflanze, die für viele Wirkungen bekannt ist. Es handelt sich also durchaus nicht um einen neumodischen Trend, der schnell wieder vorbei ist. Wer sich ernsthaft mit dem Thema Aloe vera beschäftigt, kann viel positives für sich und seinen Körper tun. Wir werden uns noch in zahlreichen weiteren Artikeln mit dem Thema beschäftigen. Gute Aloe vera Produkte haben ihren Preis, aber der ist es meist auch wert. Seien Sie vorsichtig bei geringen Aloe Vera Zusätzen oder künstlich erzeugten Produkten, das ist in der Tat meist nur Geldschneiderei.

Achten Sie darauf, dass reines Blattgel verwendet wird. 

Aloe Vera gibt es zum Trinken, als Creme, in Zahnpasta, in Haarpflegemitteln, als Babypflege, für Hunde & Pferde und vieles mehr.

Sehen Sie hier noch einen Film zur Aloe Vera.

Bei Fragen schreiben Sie mir einfach an info@vital-und-schoen.com oder melden sich unter 0151 20719040.

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