Donnerstag, 23. Februar 2017

Kann man sich "schön" essen?

Macht Essen schön?

Oder andersherum provokant gefragt: macht bestimmtes Essen häßlich? Wir wollten heute mal einen Blick auf die spannende Frage werfen, ob wir mit unserer Ernährung unser Aussehen beeinflussen können.

Beim Thema "Aussehen" geht es maßgeblich um Haut, Haare, Nägel und Gewicht. Das Gewicht lassen wir heute mal außen vor, das ist ein ganz spezielles Thema.

Die Haut

Unsere Haut ist ein lebenswichtiges Organ - mit 1,5 bis 2 Quadratmetern Oberfläche unser größtes. Ohne Haut können wir nicht leben und unsere Haut bestimmt ganz maßgeblich, wie wir aussehen. Die Aufgaben der Haut sind ganz vielfältig. Sie schützt nicht nur unseren Körper vor äußeren Einflüssen, sondern sie ist auch an der Feuchtigkeitsversorgung, am Immunsystem und an der Regulation der Körpertemperatur beteiligt. Sie verfügt über bestimmte Wach-, Schutz- und Abwehrmechanismen, die aber im Laufe des Lebens zu schwächeln anfangen. Falten, Flecken, Trockenheit und fehlende Spannkraft sind oft die Folgen. Wir altern schlicht und einfach.

Die Haut besteht aus 3 Schichten. Die Oberhaut (Epidermis) ist das, was wir sehen. Man bezeichnet sie auch als Hornschicht und sie spielt vor allem als Barriere für Umwelteinflüsse eine tragende Rolle. Sie ist nicht durchblutet.

Fließt Blut, haben wir mindestens die Lederhaut (Dermis) verletzt. Sie ist für die Struktur und Elastizität der Haut verantwortlich und versorgt die Epidermis mit Nährstoffen.

Die Unterhaut (Hypodermis) besteht im Wesentlichen aus Fettzellen und speichert das aus der Nahrung gewonnene Fett.

Unsere Haut ist Bestandteil unseres Stoffwechsels. Sie ist ständigen Angriffen ausgesetzt. Seien es Umweltgifte, UV-Strahlung, Mikroorganismen und vieles mehr. Diese "Angriffe" erhöhen die Produktion von sog. freien Radikalen, die die Bestandteile unserer Haut schädigen (z.B. Kollagen und Elastin). Normalerweise kann unser Körper gut mit freien Radikalen umgehen, verfügt er doch über ein sog. antioxidatives System, dass die freien Radikale abwehrt. Aber im Laufe der Zeit und durch verschiedene Einflüsse (z.B. Stress und falsche Ernährung) wird das antioxidative System schwächer und die "Verteidigungshaltung" lässt nach.

Unsere Nahrung beeinflusst unsere Haut

Inwischen ist es auch wissenschaftlich bewiesen: unser Essen bzw. unser Essverhalten hat direkte Auswirkung auf unser Aussehen und unsere Gesundheit. Die Stoffe, die wir mit unserer Nahrung aufnehmen, werden über den Blutkreislauf in die Hautgefäße transportiert und dort in der Oberhaut verteilt. Manche Stoffe müssen wir sogar explizit mit der Nahrung aufnehmen, da der Körper sie nicht selbst herstellen kann (z.B. Vitamin C und Omega-3-Fettsäuren).

Grundsätzlich hängt unser Nährstoffbedarf aber von unserem Alter, unserer Lebensweise und der klimatischen Umgebung ab. Zahlreiche Studien belegen z.B., dass bestimmte Nahrungsmittel die Haut im Sommer schützen können.

Grundsätzlich braucht unsere Haut Nahrungsmittel mit hohem Anteil an Antioxidantien wie Vitamin A, C und E, Karotinoide, essentielle Fettsäuren und Polyphenole. Wichtig sind außerdem die Spurenelemente Selen und Zink.

Beta-Carotin, das z.B. in alle orange-roten Obst- und Gemüsesorten, aber auch in Brokkoli und Spinat enthalten ist, stärkt die Widerstandsfähigkeit der Haut gegen Sonnenstrahlung. Zink, z.B. in Rindersteaks enthalten, reguliert die Talgproduktion und die B-Vitamine (z.B. in Hülsenfrüchten) brauchen wir u.a. für schöne Haare.

Um unsere Haut optimal zu unterstützen, sollten wir am besten regional und saisonal essen. Im Winter braucht unser Körper andere Stoffe als im Sommer. Bei Kälte helfen z.B. gute Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, aber bitte auf das Verhältnis achten (nicht mehr als 1:3). Omega 3 kommt vor allem in fetten Fischen wie Lachs, Hering und Makrele vor, aber z.B. auch in Leinöl. Omega 3 ist dabei auch ein spannendes Thema im Bereich Herzgesundheit, dazu aber ein ander Mal mehr...

Im Sommer gilt es vor allem, die Haut vor UV-Strahlung zu schützen. UV-Strahlung fördert die Bildung von
freien Radikalen. Das heißt im Sommer braucht unser Körper besonders viele Antioxidantien, um die Gefahren abzuwehren. Vor allem Karotinoide spielen hier eine große Rolle. Die besten Sonnenschutz-Lebensmittel sind u.a. Möhren, Aprikosen, Mango, Süßkartoffel, Olivenöl, Tomaten. Allerdings muss man schon im Frühjahr beginnen, seine Ernährung umzustellen, da der Körper 8 bis 10 Wochen braucht, um die Hautempfindlichkeit herabzusetzen. Möhren enthalten roh übrigens doppelt so viel Beta-Carotin wie gekocht...

Wissenschaftler konnten mittlerweile außerdem nachweisen, dass auch unreine Haut bzw. Akne zu großen Teilen auf die Ernährung zurückzuführen ist. Akne bzw. unreine Haut entsteht in der Regel aufgrund zu hoher Talgproduktion. Mittlerweile sind davon nicht nur pubertierende Jugendliche betroffen, sondern zunehmend auch Erwachsene. Viele Studien bestätigen mittlerweile, stark zuckerhaltige Lebensmittel (Süßwaren, Milchprodukte, Limonaden...) und viele gesättigte Fette (Wurst, Fertiggerichte, Pommes, Vollmilch...) für eine erhöhte Talgproduktion und eine -stauung verantwortlich sind. Insbesondere Einfachzucker erhöht den Insulinspiegel, was wiederum die Talgproduktion anregt. Am besten also weglassen.

 

 Schöne Haare und Nägel


Auch für (oder gegen) schöne Haare und Nägel können wir essen. Unsere Haarwurzeln brauchen bestimmte Nährstoffe, um gut wachsen zu können. Für eine Festigkeit ist ein Stoff elementar: Keratin. Er setzt sich aus 18 Aminosäuren zusammen, die u.a. in Thunfisch, Huhn, Rind, Roquefort und Linsen enthalten sind. Für den Aufbau des Keratin ist zudem Eisen besonders wichtig, aber auch SChwefel und Zink als Spurenelemente (z.B. in Eigelb, Getreide und Linsen). Das Haarwachstum fördern vor allem die Vitamine der B-Gruppe, die vor allem in Innereien, rotem Fleisch, Eiern, Knoblauch, Weizenkeimen, Hülsenfrüchten, Trockenfrüchten und Nüssen enthalten sind.

 

Fazit


Wir können uns also durchaus "schön" essen. Das Thema "Ernährung" ist insgesamt ein ganz spannendes Feld, das ganz viel zu unserer Gesundheit und unserem Wohlbefinden beitragen kann. Die Tipps, die für gutes Aussehen gelten, gelten auch für unsere Gesundheit:

- viel Obst und Gemüse
- möglichst saisonal und regional
- kein Einfachzucker
- möglichst keine Weißmehlprodukte
- keine Fertiggerichte und stark verarbeitete Produkte

Es lohnt sich, dem Thema Ernährung mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Für alle, die noch mehr wissen wollen und auch Tipps gegen trockene Haut oder Cellulite brauchen, habe ich noch einen Buchtipp:

Buchtipp:

https://www.kopp-verlag.de/cgi/wsaffil/wsaffil.cgi?act=callshop&shopid=kopp-verlag&subshopid=01-aa&idx=dynamic&affid=1724&prod_index=124890
Schönheit à la carte

Die beiden Französinnen Nadine Pomarède und Catherine Moreau - eine Dermatologin und eine Ernährungsspezialistin - haben sich zusammen getan, um das Geheimnis französischer Frauen in Sachen gutes Aussehen zu lüften.

In locker leichter Art beschreiben Sie, was Haut & Haar gut tut und wo es zu finden ist. Es gibt Tipps für den Sommer und den Winter, Beautyfood für unreine Haut, trockene Haut, Cellulite, gegen Falten und auch für Männer. Viele Rezepte machen die theoretischen Tipps leicht umsetzbar.

Das Buch ist hübsch illustriert und wirklich leicht zu lesen. Ich würde es mir auf jeden Fall wieder kaufen...

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