Dienstag, 23. August 2016

Was Ihre Allergie mit Ihrem Darm zu tun hat

Was Ihre Allergie mit Ihrem Darm zu tun hat

Die Zeichen sind alamierend. Allergien werden zunehmend zur Volkskrankheit. Verschiedene Quellen bestätigen, dass inzwischen mehr als ein Drittel der Deutschen unter Allergien leiden.In den letzten 40 Jahren hat sich die Zahl der Allergiker verdreifacht! Experten gehen davon aus, dass mittlerweile mehr als 1 Million Kinder in Deutschland unter Heuschnupfen leiden!

Doch nicht nur die Zahl der Allergiker hat sich vervielfacht. Auch die Symptomausprägungen haben sich verstärkt und die Zahl der potentielle Allergene wird zunehmend größer.

Sind Allergien eine neumodische Erscheinung?


Nein, ganz und gar nicht. Schon aus dem alten Persien vor über 1.000 Jahren gibt es Berichte, dass allergische Reaktionen auf bestimmte Rosen auftraten. Auch aus dem alten Ägypten und dem alten Rom sind Berichte bekannt, die man heute als Allergie bezeichnen würde.

Den Begriff "Allergie" hat der Wiener Kinderarzt Freiherr Clemens von Pirquet im Jahre 1906 geprägt. Er definierte den Begriff weitgefasst als "veränderte Fähigkeit des Körpers, auf eine fremde Substanz zu reagieren". Pirquet erkannte als Erster, dass Antikörper auch Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen können.

Das Wort "Allergie" stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet frei übersetzt so viel wie "eigenartige Reaktion".

Und genau das ist eine Allergie ja auch. Normalerweise ist unser Immunsystem dazu da, für den Körper
schädliche "Eindringlinge" wie Bakterien, Viren, Pilze etc. zu bekämpfen. Im Normalfall funktioniert das auch sehr gut und der Körper schützt sich quasi selbst. Bei einer Allergie läuft aber unser Immunsystem "Amok" und statt Bakterien, Pilzen und Viren greift es nun auch an sich völlig harmlose Substanzen wie Pollen oder Nahrungsmittel an.

Man bezeichnet diese Auslöser auch als Allergene. Der Körper "erkennt" bestimmte Allergene als Feind und spezielle weiße Blutkörpcher, die B-Lymphozyten, bilden dazu passende Antikörper. Man bezeichnet diese auch als Immunglobuline. Immunglobuline sind y-förmige Eiweißketten, die sich an den vermeintlichen "Feind" anheften, ihn quasi als zu bekämpfenden Fremdstoff "taggen". Damit der Körper seinen Feind aber später wiedererkennt, bildet er zusätzlich noch sog. Gedächtniszellen, eine besondere Form der T-Lymphozyten. Deren Job ist es, sich die Oberflächenstruktur des "Eindringlings" einzuprägen.

Kommt man nie wieder in Kontakt mit dem "Feind", passiert nichts weiter. Das ist aber in der Realität recht unwahrscheinlich.

Die Allergie entsteht beim 2. Kontakt

Beim zweiten Kontakt mit dem Allergen schlagen die Gedächtniszellen Alarm. Sie machen das Immunsystem sofort auf den "Eindringling" aufmerksam. Der Körper beginnt sofort Antikörper zu bilden. Bei den meisten allergischen Reaktionen wird das Immunglobulin E (IgE) gebildet. Es "fängt" die Allergene und bildet mit ihnen zusammen einen sog. Antikörper-Antigen-Komplex. Dieser dockt dann an sog. Mastzellen an, die entzündungsauslösende Substanzen bilden, vor allem Histamin.

Unglücklicherweise befinden sich diese Mastzellen in Schleimhäuten und in der Haut. Die ausgeschütteten Stoffe führen zu Rötungen, Schwellungen, Juckreiz und Sekretbildung - eben den typischen Allergiesymptomen.

Wo liegen denn nun aber die Ursachen von Allergien?

Es gibt verschiedene Thesen dazu, einige der gängigsten habe ich mal zusammen getragen:

Allergien durch Vererbung

Es ist mittlerweile wissenschaftlich belegt, dass Kinder, deren Eltern unter Allergien leiden, einem erhöhtem Allergierisiko unterliegen. Allergien können also durchaus vererbt werden (Quelle).

Allergien durch übermäßige Hygiene

Manche Forscher gehen davon aus, dass übertriebene Hygiene - antibakterielle Haushaltsreiniger, ständiges Benutzen von Desinfektionstüchern und -mitteln, übertriebenes Duschen und Waschen - dazu führt, dass unser Immunsystem, vor allem in der Kindheit und frühen Jugend, unterfordert ist. Es langweilt sich quasi und sucht sich neue "Opfer". Insbesondere wenn Babys und Kleinkinder ständig von Keimen ferngehalten werden, hat das Immunsystem keine Chance, sich richtig zu entwickeln. Dazu passt auch, dass in Ländern mit geringeren hygienischen Standards Allergien nur sehr selten vorkommen.

Allergien durch veränderte Lebensgewohnheiten

Der Bauplan unseres Körpers ist Millionen Jahre alt. Damals lebten die Menschen in der Natur und ernährten sich von dem, was gerade wuchs. Stress entstand nur beim Jagen oder kurzfristig in Bedrohungssituationen.

Heute gehört Stress zur Tagesordnung, Lebensmittel sind mehr künstlich als echt und verdienen eigentlich nur die Bezeichnung "Sättigungsmittel", Rauchen, Fast Food, Umweltgifte und "Dauerberieselung" durch Medien beeinflussen unseren Stoffwechsel negativ. Viele leben in Städten und haben kaum noch Kontakt zu Tieren und zur Natur.

Unsere Lebensmittel sind mit Zusatzstoffen vollgepumpt und haben kaum noch Vitalstoffe. Diese braucht der Körper aber so dringend. Reichte es früher z.B., eine Banane zu essen, um mit ausreichend Folsäure versorgt zu sein, muss man heute schon 6 bis 7 Stück essen, um auf die gleiche Menge Folsäure zu kommen. Der Vitamin C-Gehalt des Obstes, was man bei uns in Supermärkten und Discountern bekommt, geht oftmals gegen Null.

Die sog. ISAAC-Studie aus dem Jahr 2013 hat ermittelt, dass Kinder und Jugendliche, die dreimal pro Woche Fast Food verzehren, einem deutlich höheren Risiko unterliegen, an Allergien zu erkranken. Insbesondere das Risiko für Heuschnupfen, Asthma oder Neurodermitis stieg deutlich an.

Ständiges Sitzen und fehlende Bewegung tun ihr Übriges, um unseren Körper aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Allergien durch Kaiserschnitt und kurze Stillzeit

Fast jede 3. Geburt heutzutage erfolgt per Kaiserschnitt. Nicht selten stehen dabei eher betriebswirtschaftliche Betrachtungen als medizinische Notwendigkeiten im Vordergrund. Eine Untersuchung des Henry Ford Health Systems ergab, dass Kaiserschnitt-Kinder einem 5x höherem Risiko unterliegen, an Allergien zu erkranken als natürlich geborene Kinder. Das liegt einfach daran, dass bei einem Kaiserschnitt der Erstkontakt mit gesundheitsfördernden Darmbakterien, die während der natürlichen Geburt aufgenommen werden, fehlt.

Kinder werden heute außerdem deutlich kürzer gestillt als noch vor einigen Jahren. Das Stillen sorgt aber für ein stabiles Immunsystem des Kindes.

Allergien durch veränderte Umweltbedingungen

Unsere Umwelt wird immer schmutziger. Nicht nur, dass unzählige unnötige Verpackungen für riesige Müllberge sorgen. Nein, auch die explosionsartig gestiegene Zahl von Autos und anderen Fahrzeugen, große Industrieanlagen und viele andere veränderte Bedingungen sorgen für eine zunehmende Umweltverschmutzung. Unsere Umwelt steht also auch unter Stress. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Bäume infolge der Erderwärmung und Schadstoffbelastung mit zunehmender Pollenausschüttung reagieren. Auch bei Haselsträuchern sorgt die zunehmende Umweltverschmutzung für Stress. Diese reagieren mit einer veränderten Eiweißstruktur, auf die immer mehr Menschen heftig reagieren. Das Helmholtz-Zentrum in München hat heraus gefunden, dass Beifußpollen (Ambrosia artemisiifolia) sich mit Stickstoffdioxid (entsteht bei der Verbrennung fossiler Stoffe wie Holz, Kohle oder Gas) in Verbindung setzen kann. Dabei erhöht sich die Anzahl der Pollen und die Allergene werden aggressiver. Auch das Hauptallergen der Birke (Bet v1) kann sich an Dieselrußpartikel anheften. Es kann damit nicht nur beim Einatmen in tiefere Lungenabschnitte eindringen, sondern wird auch aggressiver.

Allergien durch Antibiotika

Bei bakteriellen Infektionen - und häufig auch unsinnigerweise bei Viruserkrankungen - wird in der Schulmedizin heute schnell Antibiotika verschrieben. Antibiotika töten Bakterien oder verhindern deren Ausbreitung. Das Problem: es werden nicht nur schlechte Bakterien getötet. Jede Antibiotika-Behandlung richtet sich auch gegen die guten Darmbakterien, die für das Gleichgewicht der Darmflora erforderlich sind. Man spricht auch von Dysbakterie, also davon, dass sich das Verhältnis von guten und schlechten Bakterien krankhaft verändert hat. Im Darm sitzt aber unser Immunsystem und das ist vollkommen abhängig vom intakten Zustand der Darmflora. Antibiotika schwächen also unser Immunsystem. Und ein geschwächtes Immunsystem neigt zu Fehlreaktionen bzw. Überreaktionen, z.B. entzündungsauslösende allergische Reaktionen. Besonders heftig sollen die Reaktionen sein, wenn bereits bei Kleinkindern Antibiotika eingesetzt werden.

Eine Studie der Standford University (Kalifornien) hat herausgefunden, dass auch sechs Monate nach Absetzen der Medikamente noch Störungen der Darmflora nachweisbar sind.

Allergien durch einen undichten Darm

Wie Sie bereits wissen, sitzt unser Immunsystem im Darm. Unser Darm ist also maßgeblich dafür verantwortlich, ob es uns gut geht. Über die Schleimhaut des Darms gelangen Nähr- und Vitalstoffe über das Blut zu den Zellen. Die Schleimhaut ist allerdings nicht vollständig durchlässig und verhindert, dass Unverdautes, Bakterien, Viren und Pilze ins Blut gelangen. Bei einem gesunden Darm gibt es quasi einen "Türsteher", der verhindert, dass schlechte Stoffe ins Blut gelangen. Dieser "Türsteher" heißt Zonulin und ist ein Botenstoff. Er bestimmt, ob die Kanäle (tight junctions) geöffnet werden.

In einem gestörten Darm wird viel häufiger als nötig Zonulin ausgeschüttet und die Schranke geöffnet. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass z.B. Gliadin - ein Bestandteil des Glutens im Weizen - für diese Störungen sorgt. Wenn die Schranke aber ständig geöffnet ist oder sich ständig öffnet und schließt, gelangen auch Fremdeiweiße und andere schädliche Stoffe ins Blut. Und die Schranke leiert aus. Es bilden sich kleine Öffnungen in den tight junctions, der Darm wird undicht. Man spricht auch vom Leaky-Gut-Syndrom. Wenn sich jetzt vermehrt Eindringlinge im Blut befinden, muss der Körper ständig Antikörper bilden. Diese "stürzen" sich dann - wie oben beschrieben - auch auf an sich harmlose Stoffe und lösen dann allergische Reaktionen aus. Es kann dabei auch zu entzündlichen Reaktionen an der Darmschleimhaut kommen, was das Leaky-Gut-Syndrom wiederum verstärkt.

Das Leaky-gut-Syndrom lässt sich über einen erhöhten Zonulin-Anteil im Serum bzw. im Stuhl nachweisen.

Allergien und Psyche - löst Stress Allergien aus?

Auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen, Körper und Seele stehen in engen Zusammenhang. Es ist nicht auszuschließen, dass ihre Seele Ihnen mit einer körperlichen Botschaft etwas mitteilen will. Psychische Belastungen wie Stress schwächen das Immunsystem. Daher kann ständiger Stress - egal ob geistig oder körperlich - eine bestehende Allergie verstärken oder auch Auslöser einer Allergie sein.

Auf der anderen Seite beeinflussen allergische Reaktionen die Lebensqualität und ständiger Juckreiz, Hautprobleme, Atemattacken etc. verursachen wiederum Stressreaktionen. Alles in allem ein Teufelskreis.

Allergien durch einen gestörten Stoffwechsel

All die genannten Punkte führen im Wesentlichen dazu, dass unser körperliches Gleichgewicht aus den Fugen gerät. In einem funktionierenden Stoffwechsel werden die "guten" Stoffe über das Blut zu den Zellen transportiert und die "schlechten" Stoffe bzw. "Abfallprodukte" von den Zellen weg transportiert. Als "Transportweg" dient die sog. Grundsubstanz, im Wesentlichen Bindegewebe und Wasser, das alle unsere Zellen umgibt. Unterliegen wir nun ständig den oben genannten Einflüssen, wird unser Körper mit Stoffen konfrontiert, die er nicht verarbeiten kann. Er lagert diese in der Grundsubstanz ab (aber auch an den Zellwänden und den Kapillaren). Der "Transportweg" ist quasi "behindert". Der Stoffwechsel funktioniert nicht mehr ordentlich. Und diese Unter- oder Fehlfunktion zeigt sich häufig in Form von Symptomen, z.B. Allergien. Man spricht auch von Übersäuerung.

Zusammenfassung 

Sie sehen also, Ihr Darm spielt eine ganz wichtige Rolle, wenn es darum geht, der Ursache Ihrer Allergie auf den Grund zu gehen. Unser Immunsystem sitzt im Darm und ein funktionierender Darm ist die Voraussetzung für ein funktionierendes Immunsystem.

Die Schulmedizin behandelt oft nur die Symptome der Allergie. In vielen Fällen gilt daher: einmal Allergiker, immer Allergiker. Nicht selten hat die Behandlung sogar noch Nebenwirkungen, die ggf. wiederum behandelt werden müssen. Für die Pharmaindustrie ist das lohnenswert, aber für Sie?

Lassen Sie sich jetzt unverbindlich und kostenlos beraten! Schicken Sie mir einfach eine WhatsApp an 0151 20719040 und wir vereinbaren einen Termin.

2 Kommentare:

  1. Bei manchen Leuten sind Allergien aber chronisch und dann kann man nichts dagegen machen, als den Symptomen vorzubeugen. Ich habe chronisches Asthma und nehme daher sehr oft Weihrauch in Kapselform (so etwas hier) zu mir, um die Häufigkeit zu reduzieren und die Schwere ein wenig zu lindern. Gibt bestimmt auch viele andere, bei denen es leider so ist.

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  2. Hallo Frau Starkmann, vielen Dank für Ihre Anmerkung. Oft ist aber leider so, dass chronische Erkrankungen eben gerade erst daraus entstehen, dass immer nur die Symptome behandelt werden. Auch eine chronische Krankheit hat(te) eine Ursache. Wenn Sie Interesse an einer möglichen Lösung haben, können Sie mich gerne unter 0151 20719040 anrufen.

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